Hospiz - was ist das?

Das Hospiz – Leben bis zuletzt

Gespräche führen, Gemeinschaft spüren, jemanden haben, der zuhört oder einfach nur Stille – das finden Menschen im Hospiz, ihrem Ort für den letzten Lebensweg. Hier begleiten speziell geschulte Pflegekräfte sowie Ehrenamtliche sterbenskranke Menschen. Sie lindern Ängste, Schmerzen und andere körperliche Beschwerden. Sie schenken den Kranken Aufmerksamkeit und lassen sie aktiv am Leben teilhaben. Die Angehörigen finden hier Entlastung und Gesprächspartner sowie Begleitung und Beratung bei den vielen Fragen, die jetzt auf sie zukommen.

Die Idee der Hospizbewegung entstand 1967, als die Ärztin Cicely Saunders (1918-2005) das erste Hospiz in England gründete. Denjenigen, deren Krankheit nicht mehr kuriert werden konnte, wollte sie einen Raum bieten, in dem ihr Leiden professionell und ganzheitlich gelindert würde. Oder wie Saunders es ausdrückte: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“

Den Tagen Leben geben

Dieser Gedanke prägt die Hospizarbeit bis heute. Und so erlebt Britta True, Geschäftsführerin des Hospizes im Hamburger Süden, immer wieder schöne Momente in ihrem Arbeitsalltag: Wenn der Enkel eines Gastes seine Einschulung mit Kaffee und Kuchen im Hospiz feiert oder Angehörige eines Verstorbenen Kuchen für Mitarbeiter und Gäste vorbeibringen. „Das Leben geht weiter“, sagt sie dann. „Und es ist schön, wenn unsere Gäste daran so lange wie möglich teilhaben können.“

Wir machen keine Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Kultur, Herkunft oder Religion. Es steht allen offen, deren Krankheit nicht mehr heilbar und deren Lebenserwartung begrenzt ist. Der Antrag auf Hospizpflegebedürftigkeit wird vom Arzt gestellt und an die Krankenkasse geschickt. Die Kosten übernimmt nach Bewilligung zu 95 Prozent die Krankenkasse, die restlichen fünf Prozent werden durch das DRK über Spenden finanziert.